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Uns trägt das Angesungene (etkbooks 031)

9783905846317

Uns trägt das Angesungene.

Mögliche Texte
Dominik Riedo

CLXXX) Ein Buch in Gebärdensprache.
Möglichst pervers.

(Klappentext)

Kann Skizze Werk sein? Wo fängt ein Werk an? Wann und warum hört es auf? Welche Akteure sind daran beteiligt? Was bedeutet das für die Autorschaft?
“Uns trägt das Angesungene” beschäftigt sich in performativer Art mit solchen Fragestellungen. Dominik Riedos “Mögliche Texte” sind Ideenskizzen von noch zu schreibenden Romanen, Erzählungen, Essays etc., in deren – zuweilen flapsigen, mündlich anmutenden – Vorwegnahme das ganze Drama unserer Endlichkeit und Kultur der Optimierung steckt. Das Buch wird in der schamlosen Ausstellung seiner (Un)Fertigkeit zur doppelten Allegorie einer offengebliebenen Korrektur.

 

Oktober 2014, 88 S. in Farbe , 19 x 12 cm, Klebebindung
ISBN: 978-3-905846-31-7, €12 / 15 SFr

 

Metaliteratur: „(…) kein harmlos-biederes Buch, sondern eines mit radikalanarchischem Gestus, mit der poetischen Sprengkraft gewagter Gedankenexperimente.“ Klaus Isele in: Wort_Zone 2.0

„Kairos – der richtige Zeitpunkt oder Kinski, Riedo, Schostakowitsch und … Kaffee: Dominik Riedo und Karin Afshar – Ein literarisches E-Mail-Interview“. Glarean Magazin, 03.03.2015

„Das verstörendste von Riedos vier Werken ist das trügerisch schmale Bändchen «Uns trägt das Angesungene». Es kreist um Fragen wie, wann eine Skizze aufhört Skizze zu sein, wann sie Werk wird, welche Protagonisten und Akteure an dieser Wandlung beteiligt sind oder um die zeitlose Frage nach der Bedeutung von Autorschaft. Der Text kommt daher wie ein Wordfile, in dem sämtliche Änderungen nachvollzogen werden können – man kann darin also alle Streichungen, Ergänzungen und sogar die Kommentare eines Dritten, des Lektors, lesen. Das verwirrt ebenso, wie es dazu anregt, die Verwirrung zu lösen, Zusammenhänge, Anklänge zu finden. (…) Das ist Literatur im Kleinen, im Diorama, in einer Form von Verdichtung bei gleichzeitiger Auflösung, die die so gern allenthalben beschwiegene Unabschliessbarkeit aller Literatur beinahe schmerzhaft deutlich macht.“ In: zeitnah, 14.11.2014

„«Uns trägt das Angesungene», das Fragmente, Aphorismen, Gedankensplitter in einer Form des Unfertigen darstellt. Der Text lässt, vergleichbar einem korrigierten Text im Word-Programm, alle Veränderungen, Anmerkungen und Anstreichungen stehen. So wird er in seinem Entwicklungsprozess sichtbar. Die Themen der anderen Bücher kehren darin wieder. «Mit den Skizzenblättern als Faksimiles» – gewissermassen.“ (Beat Mazenauer)

„Urs trägt das AasGEZwungene – Riedo ist inspirierend und lesenswert.“ Daniel Ableev in librithek, 05.03.2015

 

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Dranmor

978-3-89896-491-3_L

Dranmor

Von Hartmut Abendschein

»Es zischt und schmatzt und löst sich auf. Erst in Phasen und seltenen Farben, dann verzieht sich ein Teil nun schwefelnder Lache fluchend wieder nach oben durch den Wandbruch, dorthin, wo er wohl herkam. Für den Kopf des dampfenden Wesens ist es zu spät. Er zerfällt unter lautem Getöse zu Staub und fliesst aufgescheucht durch den Ausguss ab. Zurück bleiben ein paar einzelne Seiten. Nach Verzug des Rauches sind bald Wörter und ganze Sätze darauf erkennbar. Sätze einer Handschrift. Man reibt sich die Augen. Da ist eine Abschrift aus dem Vorwort zur dritten Auflage der Gesammelten Dichtungen.« (Klappentext)

Die historische Person Ferdinand Schmid alias Dranmor (1823–1888) ist ein längst vergessener Schweizer/Berner Dichter und Diplomat, der und dessen Werk in diesem Fragment-Roman als Bearbeitungsoberfläche des Ich-Erzählers dient. In der Sekundärliteratur wird Dranmor als »Mann des Übergangs« oder auch als »seltsamer Mann« beschrieben, getrieben von einer großen Lust auf Literatur und fernen Zielen. Geboren in Bern, lebte er einige Zeit in Österreich in k.u.k.-Diensten, um dann im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts nach Brasilien zu reisen, dort Österreich zu vertreten und sich engagiert um die Kolonialisierung bestimmter Landstriche Brasiliens zu bemühen. Seine Bemühungen scheiterten. Er reiste wieder nach Bern zurück, wo er unter mysteriösen Umständen starb.

Im Zentrum der Erzählung, die sich in der Gegenwart situiert, steht ein Ich-Erzähler, der Dranmor auf der Spur ist bzw. diesen »ausgraben« will. Die Wahrnehmungen des Erzählers, der sich immer mehr in Vergangenheiten verstrickt und diese klittert, seine Aufzeichnungen, Exzerpierungen, Reflexionen und sein kontinuierlicher Zerfall, der auch mit Dranmors Vita parallel geführt wird, machen diesen Text auch zum Erzählexperiment. Zentrale Motive des Textes sind: das Schreiben und Zur-Sprache-Finden des Erzählers, die Bedeutung von Literatur an sich und die Identifikation mit Vorgängern sowie am Rande: Heimat/Fremde/Exilierung.

Dieser Titel aus dem ATHENA Verlag ist im Buchhandel, beim Verlag und im Shop erhältlich.

 

1. Auflage 2012, 168 Seiten, Format 20 x 12 cm
ISBN 978-3-89896-491-3, Broschur, 14,90 €, 21,00 sFr

 

In der ATHENA-Reihe edition exemplum erschien von Hartmut Abendschein auch ”Die Träume meiner Frau

Lesungen: 17. august 12, bern, “neue berner prosa”, buchvernissage in der “bar 14b” (falkenplatz 14b) // 14. september 12, köln, “Es ist fast gar keine stimmung vorhanden”. lesung zus. mit stan lafleur, kunstraum dellbrück // 27. oktober 12, zürich, 14h, “neue berner prosa” im cabaret voltaire (zürich liest) // 10. november 12, literaturfestival basel, “litblogs.net, rheinsein, taberna kritika” zus. mit stan lafleur

“Wir sind flexibel” (Zu Hartmut Abenscheins: DRANMOR) in: Gleisbauarbeiten, 11.5.2013

Dranmor wird zu einer Inszenierung der Diskrepanz zwischen Sprache und Wirklichkeit, der Unmöglichkeit, von Leben und Identität zu erzählen.” in: Stuttgarter Nachrichten, 04.01.2013

Abendschein schreibt zwar keine Autobiographie. Aber er sucht über die Form eine Nähe zur sich mehr in Auflösung befindlichen, in eine Zwischen­welt abdriftenden Persönlichkeit. in: Begleitschreiben, 25.8.2012

Wo ist bloß dieser Text abgelegt? Kunstvoll erzählt Hartmut Abendscheins »Dranmor« vom Schriftstellerwahnsinn. in: junge Welt, 20.10.2012 sowie in den Kulturnotizen, 08.12.2012

Peggy Neidel über Dranmor. in: Poetenladen, 02.11.2012

„Hätte man nur jemand anderen angefasst und ausgegraben“. in: literaturkritik.de, 07.11.2012

Dranmor Passagen im SALON LITTÉRAIRE / (Part 02) in: in|ad|ae|qu|at, 25.11.2012

“Zur Entstehung” in: taberna kritika

“Verführerisch” in: Die Dschungel. Anderswelt.